Die typischen Probleme

Indikation der Fettabsaugung (Liposuktion): Hartnäckige, weder einer Reduktionsdiät noch gezielter Gymnastik zugängliche Fettpölsterchen, kommen bei vielen Frauen und auch Männern vor. Sie können überall am Körper, vor allem aber direkt unter der Haut an den Oberarmen, im Gesichts- und Halsbereich, den Hüften, am Gesäß und Bauch oder im Bereich der Oberschenkel sitzen.

Allgemein bekannt ist das Frauen betreffende Phänomen der sog. „Reithosendeformität“ mit überschlüssigen Fettablagerungen an Hüften und Oberschenkeln, meist in Verbindung mit unschönen Eindellungen der Oberhaut. Die überschüssigen Fettdepots unter der Haut können in manchen Fällen zu einer Verminderung der Hautdurchblutung führen, und bei massivem Auftreten sogar die Oberhaut derart dehnen, dass sich in den tieferen Hautschichten Dehnungstreifen, wie Schwangerschaftsstreifen bilden, die nicht wieder rückgängig gemacht werden können.

Die unregelmäßigen Konturen z.B. der Hüften und Oberschenkel beim Reithosenbefund bzw. auch Polster an Wangen, Kinn und Hals können sehr störend sein, besonders bei Menschen, die im Übrigen mit ihrer Figur und Erscheinung zufrieden sind. Während sich die Polster am Körper noch durch geschickte Kleidung verbergen lassen, sind solche Fettgewebsfehlverteilungen im Bereich von Kinn und Hals häufig sehr auffällig und können eine an sich schlanke Person leicht etwas behäbig erscheinen lassen.

Was kann eine Fettabsaugung ändern?

Eine Straffe, von Natur aus gut in den Konturen definierte Figur ist selten. Viele Menschen machen daher Sport, achten auf ihr Gewicht und machen ggf. eine Diät zur Gewichtsabnahme. Dadurch verbessert sich die Haltung, der Körper wird straffer und elastischer. Oft aber halten sich störende Polster, eben sog. Fettgewebsfehlverteilungen, von Unterhautfettgewebe, die weder durch Diät, gezieltes Training, noch äußere Maßnahmen wie Massagen beeinflussbar sind. Dies kann bei der im Übrigen schlanken Figur ein Wulst an den Hüften sein, oder vermehrtes Fett an den Oberschenkeln, o.Ä..

Genau hier kann nun eine gezielte, sorgfältige Fettabsaugung (Liposuktion) des Unterhautfetts die Problematik verbessern bzw. beheben. Je schlanker jemand ist, je umschriebener die Fettpolster sind, desto schöner wird das Ergebnis der Fettabsaugung sein.

Die Beschaffenheit der Haut vor dem Eingriff spielt dabei eine wichtige Rolle, da diese sich durch den Eingriff nicht wesentlich verändern kann. Die Haut sollte im Idealfall straff und elastisch sein, um sich im Anschluss an die Absaugung gut anlegen zu können. Die Fettabsaugung ist aber kein Ersatz für Gewichtsreduktion durch Diät und sportliches Training, sondern dient durch die örtlich begrenzte Entfernung hartnäckiger Fettpolster der verbesserten Konturierung und Proportionierung der Figur.

Ihre persönlichen Vorstellungen und Erwartungen an eine Fettabsaugung

Für den Erfolg der Operation ist es wichtig, dass Sie Ihre Figur möglichst nüchtern betrachten und sich genau über die einzelnen Veränderungen klar werden, die Sie stören. Die operative Entfernung überschüssiger Fettdepots kann gezielt klar abgrenzbare Polster beheben. Wenn Sie anhand einer aktuellen Fotografie zeigen, was Sie gern verändern lassen möchten, kann eventuell das gewünschte Ergebnis eingezeichnet werden.

Die persönlichen Gründe für eine Fettabsaugung (Liposuktion) sind vielfältig. Für manche Berufe ist das Aussehen wichtiger als für andere. In jedem Fall jedoch sollte das persönliche Wohlbefinden im Vordergrund stehen. Eine Verbesserung der äußeren Erscheinung kann sich durchaus positiv auf das Berufs- und Privatleben auswirken. Diese Effekte dürfen dabei weder überbewertet noch unterschätzt werden.

Sprechen Sie offen mit uns in einer persönlichen Sprechstunde über Ihre Erwartungen, Wünsche und Vorstellungen bezüglich der möglichen Veränderungen durch die „Schönheitsoperation“.

Welche Risiken hat eine  Fettabsaugung?

Im Allgemeinen sind ästhetische Operationen zur Absaugung von Fettgewebe mit einem besonders niedrigen Risiko behaftet. Bei einem operativen Eingriff sind jedoch Komplikationen nie vollständig auszuschließen und im Einzelfall nicht vorhersehbar. So sind beispielweise das Ausmaß und die Dauer von Schwellungen und Blutergüssen, die nach jeder Operation zu erwarten sind, individuell sehr unterschiedlich ausgeprägt.

Sehr selten sind Infektionen des Wundgebietes, die aber bei geeigneter Behandlung des Ergebnis nicht unbedingt verschlechtern müssen. Ebenso selten sind Wundheilungsstörungen, wobei meist Faktoren eine Rolle spielen, die im Gespräch vor der Operation ausführlich behandelt werden, wie beispielsweise die verzögerte Heilung bei Zuckerkranken, Rauchern und Patienten mit Blutgerinnungsstörungen. Vorübergehend kann eine Taubheit der Haut im Operationsgebiet auftreten, die durch die Durchtrennung feinster Hautnerven bedingt ist. Im Verlauf der Heilung kehrt im Allgemeinen die Sensibilität in vollem Umfang zurück.

Bei gewissenhafter Befolgung der postoperativen Vorschriften durch den Patienten kann das gewünschte Ergebnis in der Regel ohne Komplikationen erreicht werden.

Wo findet die Fettabsaugung statt?

Eingriffe zur Fettabsaugung (Liposuktion) werden je nach Befund und im Einklang mit Ihren Wünschen stationär oder ambulant in der Praxis durchgeführt.

Bei einer ambulanten ästhetischen Operation halten Sie zwar eine postoperative Ruhephase ein, dürfen dann aber nach Hause gehen. Keinesfalls sollten Sie selbst Auto fahren. Sie können auch stationär einen oder mehrere Tage in einer Klinik betreut werden. Dies ist bei größeren Eingriffen sinnvoll oder auch bei Vorerkrankungen, die eine regelmäßige ärztliche Betreuung erfordern.

Was für eine Narkose wird angewandt?

Je nach Ausmaß der Operation wird die Fettabsaugung in örtlicher Betäubung oder in Vollnarkose vorgenommen. Bei der örtlichen Betäubung erhalten Sie zuvor ein Beruhigungsmittel (entweder als Tablette oder als intravenöse Injektion in die Armvene), das Sie in eine Art Dämmerschlaf versetzt. Sie sind somit wach, aber entspannt und schmerzunempfindlich. Es kann lediglich vorkommen, dass Sie während der Operation ab und zu ein Ziehen, Zupfen oder Bohren im Operationsgebiet spüren.

In jedem Fall, besonders aber wenn eine Vollnarkose geplant ist, werden Sie vor der Operation von einem Narkosearzt (Anästhesisten) untersucht, um Ihre Narkosefähigkeit zu klären. Natürlich ist der Anästhesist auch dann während der gesamten Operation dabei und steuert die Narkose.

Wie läuft die Fettabsaugung ab?

Die Dauer der Operation ist abhängig vom Ausmaß und der Anzahl der Polster, die entfernt werden sollen. Auch die gewählte Narkoseform und die Operationstechnik ist für die Operationszeit von Bedeutung. Zum Beispiel dauert das Absaugen von Fett an Hüften und Oberschenkeln bei durchschnittlichem Befund etwa eine bis eineinhalb Stunden.

Den Verlauf der Fettabsaugung dürfen Sie sich in groben Zügen wie folgt vorstellen:

  • Nach Desinfektion des Operationsgebietes und steriler Abdeckung werden an strategisch günstigen Stellen kleine Hauteinschnitte (Inzisionen) gesetzt. Dort wird eine dünne Kanüle eingeführt, um das Fettgewebe unterhalb der Haut abzusaugen. Meist sind mehrere Inzisionen notwendig, wobei diese an möglichst unauffälligen Stellen platziert werden.
  • Die Kanüle wird durch das Fettgewebe vorgeschoben und dann zurückgezogen, um zunächst die Fettzellen zu lösen und dann abzusaugen. Der notwendige Sog wird z.B. durch eine Vakuumpumpe erzeugt.
  • Zum Schluss werden die Hautschnitte vernäht und – je nach Ort der Operation – ein möglichst straff sitzender Verband angelegt, um der postoperativen Schwellung des Wundgebietes entgegenzuwirken.
  • Mit den Fettzellen verliert der Körper auch Flüssigkeit, die bei Bedarf durch intravenöse Infusionen während und nach der Operation ersetzt wird.
Welche verschiedenen Techniken der Fettabsaugung (Liposuktion) gibt es?

Die Basistechnik, wie oben beschrieben, wird bei allen Patienten, die eine Fettabsaugung erhalten, angewandt. Da aber die Technik im Laufe der Zeit entwickelt und verfeinert wurde, gibt es einige Variationen. Die für Sie optimale Technik wählen wir im Hinblick auf Ihre individuellen Anforderungen.

Die Flüssigkeitsinjektion, eine Technik, wobei eine sterile Lösung in das Gewebe eingebracht wird, bevor das Fett abgesaugt wird, findet heute häufig Anwendung. Die Flüssigkeit ermöglicht eine leichtere Entfernung der Fettzellen, vermindert den Blutverlust und bietet zusätzliche örtliche Betäubung während und nach der Operation. Außerdem reduziert sie die Bildung postoperativer Blutergüsse. Über die Menge an verwendeter Flüssigkeit entscheiden wir je nach individueller Erfordernis.

Bei der Tumeszenztechnik werden große Mengen an Flüssigkeit – manchmal dreimal so viel wie die zu entfernende Menge an Fett – eingebracht. Typischerweise wird diese Technik bei Patienten im Rahmen einer örtlichen Betäubung angewandt und dauert sehr viel länger als die traditionelle Fetabsaugung (manchmal vier bis fünf Stunden). Wenn die Menge an Flüssigkeit genug Betäubungsmittel enthalten kann, kann auf eine zusätzliche Narkose verzichtet werden.

Die Supernasstechnik ähnelt der Tumeszenztechnik, wobei gewöhnlich weniger Flüssigkeit eingesetzt wird – die Menge entspricht in der Regel der Menge an entfernten Fett. Diese Technik sollte unter Vollnarkose oder zumindest unter Anwendung von intravenösen Beruhigungsmitteln durchgeführt werden und dauert meist ein bis zwei Stunden.

Was ist nach Fettabsaugung zu beachten?
  1. Eisbeutel helfen in den ersten Tagen die Schwellung zu verringern sie sollten aber nie direkt auf die Haut gelegt werden
  2. Verordnete Medikamente müssen genau nach Anweisung eingenommen werden
  3. Eng anliegende elastische Kleidung (z.B. eine Art Mieder nach Eingriffe an der Hüfte) ist unerläßlich zur Abmilderung der postoperativen Schwellung und Blutergüssen und fördert die optimale Anpassung der Haut an die neuen Konturen. Es ist im Einzelfall zu besprechen, wie lange die Kompressionskleidung erforderlich ist, meistens aber bis zu mind. sechs Wochen
  4. Leichte Schmerzen, ein Brennen und vorübergehende Taubheit der Haut im Wundgebiet sind normal für wenige Tage nach der Fettabsaugung. Gegen die Schmerzen können Sie nach Anweisung Medikamente nehmen
  5. Bei plötzlich auftretenden Schmerzen, Blutungen und Gefühlstörungen melden Sie sich bitte sofort bei uns. Auch bei allen anderen Unklarheiten setzten Sie sich bitte umgehend mit uns in Verbindung.
  6. In regelmäßigen Abständen wird der Heilungsverlauf kontrolliert. Die Fäden der Hautnähte werden nach ca. zehn Tagen entfernt.
  7. Aufstehen und herumlaufen dürfen Sie wahrscheinlich sobald wie möglich. Damit kann die postoperative Schwellung vermindert und der Entstehung von Venenthrombosen vorgebeugt werden.
  8. Anstrengende Aktivitäten sollten Sie in den ersten vier Wochen vermeiden. Ab wann Sie wieder zur Arbeit gehen können, hängt natürlich von der Art Ihrer Tätigkeit ab.
  9. Direkt und bis zu einer Woche nach der Operation werden Sie sogar eine Gewichtszunahme registrieren, die durch die Schwellungsflüssigkeit in den abgesaugten Arealen bedingt ist. Nach ca. einer Woche ist aber unter konsequentem Tragen der Kompressionskleidung das normale Gewicht wieder erreicht.
  10. Eine leichte Ängstlichkeit oder sogar Traurigkeit kann nach der Operation auftreten. Diese Gefühle hängen mit den unangenehmen Begleiterscheinungen der Operation zusammen und auch mit der Spannung bei der Erwartung, wie das Ergebnis des Eingriffs endgültig aussieht. Ber fortschreitender Heilung wenn Sie sich immer besser fühlen, werden diese Gefühle schnell vergehen.
  11. Zur Körperpflege: Duschen ist ideal. Auf warme Vollbäder im Bereich des Wundgebietes sollte einige Wochen lan verzichtet werden. Welche Hautpflege Sie verwenden, sollten Sie im Einzelfall besprechen. Es kann sinnvoll sein, bei Schwellungen oder Blutergüssen entsprechend wirksame Salben oder Cremes zu verwenden. Anticellulitecremes sollten bis zur vollständigen Heilung nicht direkt auf die Inzisionsstellen aufgetragen werden.
  12. Blutergüsse und Schwellungen vergehen zum größten Teil innerhalb der ersten zwei Wochen. Bei manchen Patienten kann dann noch einige Monate bestehen.
Ihr neues Aussehen

Schon bald nach der Fettabsaugung können Sie einen deutlichen Unterschied Ihrer operierten Körperkonturen erkennen. Die Verbesserung wird jedoch erst nach Ablauf von sechs Wochen, wenn der Großteil der Schwellung abgeklungen ist, sichtbar. Häufig ist dann nach drei Monaten, wenn auch leichte Schwellungen verchwunden sind, das endgültige Ergebnis zu sehen. Wenn Ihre Erwartungen im Bereich des realistisch Machbaren lagen und die Operation problemlos verlaufen ist, werden Sie sich nun über ein geglücktes Ergebnis freuen können.

Kann eine Fettabsaugung wiederholt werden?

Eine erneute Fettabsaugung / Liposuktion oder Aspirationslipektomie ist in der Regel auch in einem Gebiet möglich, wo bereits einmal eine Fettabsaugung vorgenommen wurde, wird aber selten nötig. Wenn Sie eine Korrektur einer erst vor kurzem erfolgen Operation wünschen, sollte sinnvollerweise der Endeffekt der ersten Operation abgewartet werden (mind. sechs Monate besser bis ein Jahr), bevor eine erneute korrigierende Operation durchgeführt wird.